Drucken

An sich Sein, für sich Sein, an und für sich Sein

 

Hegels logische Schritte zum Dasein als Für-sich-Sein

Hegel entwickelt das Fürsichsein als unendlichen Prozess zum absoluten Dasein. Unten wird die Hegels Zusammenfassung der Schritte des logischen Prozesses im Kapitels zum Fürsichsein als Concept Map (Begriffs-Landkarte) versucht.

WdL, Buch 1, Drittes Kapitel - Das Fürsichsein

Im Fürsichsein ist das qualitative Sein vollendet; es ist das unendliche Sein. Das Sein des Anfangs ist bestimmungslos.

Das Dasein ist das aufgehobene, aber nur unmittelbar aufgehobene Sein; es enthält so zunächst nur die erste, selbst unmittelbare Negation;

das Sein ist zwar gleichfalls erhalten und beide im Dasein in einfacher Einheit vereint, aber eben darum an sich einander noch ungleich und ihre Einheit noch nicht gesetzt.

Das Dasein ist darum die Sphäre der Differenz, des Dualismus, das Feld der Endlichkeit. Die Bestimmtheit ist Bestimmtheit als solche, ein relatives, nicht absolutes Bestimmtsein.

Im Fürsichsein ist der Unterschied zwischen dem Sein und der Bestimmtheit oder Negation gesetzt und ausgeglichen;

Qualität, Anderssein, Grenze wie Realität, Ansichsein, Sollen u.s.f. - sind die unvollkommenen Einbildungen der Negation in das Sein, als in welchen die Differenz beider noch zugrunde liegt.

Indem aber in der Endlichkeit die Negation in die Unendlichkeit, in die gesetzte Negation der Negation, übergegangen, ist sie einfache Beziehung auf sich, also an ihr selbst die Ausgleichung mit dem Sein - absolutes Bestimmtsein.

Hegel, Georg Wilhelm Friedrich, Wissenschaft der Logik, Erster Teil. Die objektive Logik, Erstes Buch: Die Lehre vom Sein, Erster Abschnitt: Bestimmtheit (Qualität), Drittes Kapitel: Das Fürsichsein - Zeno.org

 

Hegels logische Schritte - Dasein als An-sich-Sein zum Für-sich-Sein

In der Enzyklopädie § 91 ff äußert sich Hegel zum Ansichsein:

§ 91
Die Qualität als seiende Bestimmtheit gegenüber der in ihr enthaltenen, aber von ihr unterschiedenen Negation ist Realität. Die Negation, nicht mehr das abstrakte Nichts, sondern als ein Dasein und Etwas, ist nur Form an diesem, sie ist als Anderssein. Die Qualität, indem dies Anderssein ihre eigene Bestimmung, aber zunächst von ihr unterschieden ist, ist Sein-für-Anderes, – eine Breite des Daseins, des Etwas.

Das Sein der Qualität als solches, gegenüber dieser Beziehung auf Anderes, ist das Ansichsein.

§ 92
β) Das von der Bestimmtheit als unterschieden festgehaltene Sein, das Ansichsein, wäre nur die leere Abstraktion des Seins. Im Dasein ist die Bestimmtheit eins mit dem Sein, welche zugleich als Negation gesetzt, Grenze, Schranke ist. Daher ist das Anderssein nicht ein Gleichgültiges außer ihm, sondern sein eigenes Moment.

Etwas ist durch seine Qualität erstlich endlich und zweitens veränderlich, so daß die Endlichkeit und Veränderlichkeit seinem Sein angehört.

§ 93

Etwas wird ein Anderes, aber das Andere ist selbst ein Etwas, also wird es gleichfalls ein Anderes, und so fort ins Unendliche.

§ 94
Diese Unendlichkeit ist die schlechte oder negative Unendlichkeit, indem sie nichts ist als die Negation des Endlichen, welches aber ebenso wieder entsteht, somit ebensosehr nicht aufgehoben ist,

– oder diese Unendlichkeit drückt nur das Sollen des Aufhebens des Endlichen aus.

Der Progreß ins Unendliche bleibt bei dem Aussprechen des Widerspruchs stehen, den das Endliche enthält, daß es sowohl Etwas ist als sein Anderes, und ist das perennierende Fortsetzen des Wechsels dieser einander herbeiführenden Bestimmungen.

§ 95
γ) Was in der Tat vorhanden ist, ist, daß Etwas zu Anderem und das Andere überhaupt zu Anderem wird. Etwas ist im Verhältnis zu einem Anderen selbst schon ein Anderes gegen dasselbe; somit da das, in welches es übergeht, ganz dasselbe ist, was das, welches übergeht – beide haben keine weitere als eine und dieselbe Bestimmung, ein Anderes zu sein –, so geht hiermit Etwas in seinem Übergehen in Anderes nur mit sich selbst zusammen, und diese Beziehung im Übergehen und im Anderen auf sich selbst ist die wahrhafte Unendlichkeit.

Oder negativ betrachtet: was verändert wird, ist das Andere, es wird das Andere des Anderen. So ist das Sein, aber als Negation der Negation, wieder hergestellt und ist das Fürsichsein. ...

 Terminologie des Ansich, Fürsich und An und Fürsich

Das Ansich (In itself), wenn man es rein nimmt, hat keinen Bezug zur Welt. Es ist aber dazu bestimmt durch sein anderes definiert zu werden.

Das Fürsich (For Itself) bezieht sich ganz auf sich selbst. Es ist für sich definiert mit Bezug auf ein Anderes, aber das ist nicht real.

Das AnundFürsich (In-Iself-and-For-Itself) erfasst die Welt als Inhalt (content, embraces the in-itself)) oder begreift und stellt sie dar sie als Begriff (presents as concept). Im Anundfürsich heben sich das Ansich und das Fürsich auf, in einem immer wieder kehrenden rekursiven Prozess.

Im Anundfürsich erkennt man auf jeder Stufe das Absolute im Konkreten, das Ideale in seiner Ausprägung. Das Ansich benötigt ein Subjekt, dass es begreift und dahingehend tätig ist, damit es wirklich wird. Meist - bei Hegel wahrscheinlich auch - ist mit dem Subjekt ein bewusstes menschliches Subjekt gemeint. Warum eigentlich?(Ob man die einzige Sachensorte, die es gibt, »Geist« nennt oder »Materie«, ist fast gleichgültig, insofern die Unterscheidung selbst, sieht man die Welt monistisch, nur eine Scheinunterscheidung sein kann. Dath, Dietmar. Hegel. 100 Seiten: Reclam 100 Seiten (German Edition) (S.70). Reclam Verlag. Kindle-Version.)

Man denke an die logische Entwicklung des Ansich und Fürsich auf dem Weg des Daseins zu Qualität und Quantität. Das Dasein entfaltes sich in Etwas, eins und viele. Das Etwas hat als gegeüber sein Anderes (oder mehrere), wie das Andere auch ein Etwas ist. Ansich und Fürsich können die Seiten tauschen wie Subjekt und Objekt. Alles kann als Fürsich sich selbst begreifen und das oder die Ansich im Anundfürsich aufnehmen wie den Begriff davon präsentieren. Das alles wäre nicht nur für die Etwicklung des Begriffs (concepts) als Erkenntnis sondern auch für die Entwicklung der Welt. Hegel meint Denken und Sein heben sich in der absoluten Idee auf. Wenn aber alles Geist ist, warum dann nicht alles Materie?

More Joomla Extensions