Walter Platzhoff, Rektor der Goethe - Universität von 1934 bis 1944

1881 geboren, als Jugendlicher im Zweiten Deutschen Kaiserreich sozialisiert, wissenschafltiche Lehre in Bonn bei Friedrich von Bezold, feinsinniger Kritiker der Weimarer Republik als "ernstzunehmender" Geschichtsprofessor, als Rektor der Goeth-Universität Wissenschaftmanger von 1934 bis 1944 im Dritten Deutschen Reich, Ruhestand mit Beamtenpension bis zu seinem Tode 1968. Hier die Vita:

Walter Platzhoff wird am 27.9.1881 in Elberfeld geboren. 1923 heiratet der Juwelierssohn die Hanauer Fabrikantentochter Kathinka Heraeus und führt danach ein gehobenes gut bürgerliches Leben in Frankfurt. Beide kommen aus dem Umfeld von evangelisch reformierten Glaubensgemeinschaften. Sie erhalten sich ihre Religiosität, wobei Walter dem (katholischen) Deutschherrenorden sein Vermögen vermacht, Kathinka die wallonisch niederländische Gemeinde in Hanau fördert.

Als junger Mann besucht Platzhoff mehrere Hochschulen bis er 1905 in Bonn promoviert. 1912 habilitiert er sich bei Friedrich von Bezold, ebenfalls in Bonn.

Im Alter von 42 Jahren erhält er 1923 einen Ruf auf das Extraordinariat (persönliches Ordinariat) für Mittlere und Neuere Geschichte in Frankfurt am Main. Als nach 9 Jahren in Frankfurt 1932 ein planmäßiges Ordinariat frei wird, wird Walter Platzhoff nicht darauf berufen. Auf Betreiben des zu dem Zeitpunkt noch Preußischen Kultusministers Adolf Grimme, SPD erhält es der damalige Honrarprofessor Ernst Kantorowicz. Erst als Platzhoff schon Rektor ist, erhält er 1934 den Lehrstuhl, den ehemals Georg Küntzel innehatte.

Ab dem 3. August 1934, noch nicht ganz 53 Jahre alt, ist Platzhoff Rektor, eingesetzt durch den Wissenschaftsminister Rust. Er behält das Amt bis Ende 1944, er ist 63 Jahre alt. Der neue Rektor Kranz wird am 8.1.1945 förmlich eingesetzt. 1937 tritt Platzhoff in die NSDAP ein. Schon vor 1933 förderte er die SS.

Im Juni 1945 beantragt Platzhoff seine Emeritierung. Sie wird ihm - mit vollen Beamtenbezügen - durch Spruch eines Prüfungsausschusses vom 12. Dezember 1945 gewährt. Danach führt Platzhoff ein eher aus der Öffentlichkeit zurückgezogenes Leben. Er stirbt am 9. August 1969 in Hanau.

 

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